Freitag, 4. Januar 2013

Timi muss also sterben

Mein neues Jahr begann gleich einmal im Krankenhaus. Nicht, weil ich zu Silvester zu viel gefeiert hatte – im Gegenteil – der war super ruhig. Nein, ich hatte mir eine Operation am Knöchel, die schon sehr lange ausstand, für den Abend des 1.1.2013 eingeteilt. Diese Entscheidung fiel schon zu Beginn des Dezembers, und gut wars, denn ich hätte sie rückgängig gemacht, wenn es gegangen wäre.

Mein Körper ist ja mein ALLES.
Ein Leben ohne Sport und Bewegung für mich nicht vorstellbar. Daher ist es für mich undenkbar, dass ich jemals ein Leben ohne Bewegung leben könnte. Es ist auch undenkbar, dass mir jemand meinen halben Fuß aufschneidet, ein Band zur Seite gibt und meinen Knöchel abfräst. Alleine beim Gedanken daran muss ich fast kotzen. Da bin ich eine Mimose.

Ich ging also davon aus, dass ich sterben würde. A) entweder weil die Operation schief gehen würde oder B) die Operation nicht erfolgreich wäre und mir mein Arzt sagen würde, dass ich zwar „alltagstauglich“ wäre aber Sport ala Marathon Laufen abschreiben könne. => dann würde ich wohl diesem sinnlosen Leben ein Ende setzen. (jaja, ein Thema fürn Coach).

Am 31.12 habe ich daher meine Wohnung piko bello aufgeräumt. Davor war ja fast drei Monate Chaoszustand. (eher Messi Zustand). Ich habe 5 Waschmaschinen mit Gewand gewaschen, den Urinstein aus dem Klo gespült, das Bad geputzt, gesaugt, aufgeräumt etc.. Einfach alles getan, dass wenn dann nach meinem Tod jemand kommen würde, er sagen könnte: Okay, grauenhaft eingerichtet, aber wenigstens bemüht sauber ,-)

Vor, kurz davor und nach der Operation

In der Nacht davor habe ich kein Auge zugetan. Noch davor lange Gespräch mit meinen Eltern. Ich solle kürzer treten, dem Körper mehr Erholung geben, mich mit dem Alter abfinden so ein Scheiß. Ich hatte einfach Panik. Als ich im KH (Krankenhaus) ankam wäre ich am liebsten umgedreht. Als ich den Kittel anhatte und die Schwester weg, liefen mir die ersten Tränen über die Wangen. „Das wars also!“ dachte ich.

Kurz vor der Operation dann die Panik. Ich bekam ja alles mit. Meine letzte OP hatte ich mit 8 Jahren. Da schlief man am Zimmer ein und wachte am Zimmer wieder auf. Dieses Mal war alles anders. Reinführen in den Operationssaal. Licht, grell, grauslich. Kurz bevor mich der Anästhesist ins Land der Träume schickte, fiel mir noch mal die Sache mit dem „Locked in“ Syndrom ein. Wo man in seinem Körper gefangen ist und nichts machen kann, aber alles mitbekommt. Das waren meine letzten Sekunden vor der OP.

Als ich wieder aufwachte, wars ganz okay vom Gefühl her. Die Schmerzmittel taten ihr übriges. Als ich auf mein Bein/Fuß sah und den dicken Verband sah, ging das Kopfkino auch schon los. Was wenn das alles nicht funktioniert hatte. Nicht funktionieren würde. Die OP hatte ich überlebt, aber jetzt müsste ich das Problem selber lösen. Verdammt. Und in diesen Gedanken fing ich an zu weinen und mir gings elendig schlecht. Ich wollte auch niemanden mehr sehen oder so, sagte allen per SMS ab, die mich besuchen kommen wollten. Ich war am Limit.

Physio, Reha mal schauen…

Der Arzt sagt, dass alles super ausgegangen ist. Zwar war mehr kaputt als erwartet, aber er hatte es anscheinen ganz gut hin bekommen. Der Knöchel ist dick für zwei Beine und jetzt geht die Reha und Physiotherapie los. Wir werden sehen. Zur Zeit gehe ich auf Krücken und hadere mit dem Schicksal.

Am Ende bin ich aber stolz, dass ich mich getraut habe. Wir werden ja sehen wo es hinführt.
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Timis Distress

Anfang 30, beziehungsgestört, essgestört und immer wieder hoffnungsvoll reisend, ohne jemals ankommen zu wollen.

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